Erdbeben sind für japanische Atomkraftwerke eine echte Herausforderung. Die direkte Wirkung auf die Sicherheitselemente der Anlagen sind heute bekannt und können mit einer angepassten Risikoanalyse schon beim Bau berücksichtigt werden. Um das Restrisiko weiter zu verringern haben die Japaner nun eine Technologie entwickelt, die ganze AKW-Strukturen gegen die hohen Beschleunigungswerte bei Erdbeben dämpfen kann.
Japans proprietäres schwimmendes seismisches Isolationssystem (floating seismic isolation system FSIS) konzentriert sich auf die Verwendung einer Reihe von Lufthohlräumen zur Dämpfung der seismischen Reaktion und zugehöriger Öffnungen zur Energieableitung seismischer Bewegungen als seismische Isolatoren in einer strukturellen Plattform, die mit der Basis einer SMR-Anlage gekoppelt ist, die in einem Wasserbecken schwimmt. JAEA sagt, dass es sich um ein passives System handelt, dessen Design an eine breite Palette von seismischen Bedingungen vor Ort angepasst werden kann und in der Lage ist, die seismische Reaktion der Anlagen in horizontaler und vertikaler Richtung zu reduzieren.
Die Grundlage der Entwicklung war eine Erschütterung wie das Tohoku-Erdbeben vom 11. März 2011, das enorme Schäden an verschiedenen AKW Japans angerichtet hat. Das AKW Fukushima Daichi ist damals im Anschluss an die durch das Erdbeben ausgelösten Tsunamis havariert. Die direkten Schäden durch die Beschleunigung waren nicht der Grund zur Havarie. Eine ungenügende Risikoanalyse und die wesentlichen Sicherheitselemente, die gefehlt haben, bewirkten in der Summe eine von westlichen Experten schon Jahre vorher angekündigte Havarie. (Siehe Literaturverzeichnis unter L1003)